In einer Zeit, in der Nachhaltigkeit von größter Bedeutung ist, hat sich das Projekt „Unlocking the Potential of Green Coding into Practice“ zum Ziel gesetzt, die Softwarebranche zu revolutionieren, indem umweltbewusste Praktiken in die Softwareentwicklung integriert werden. Dieses Projekt baut auf den erfolgreichen Erkenntnissen des vorherigen Forschungsprojekts „Potentials of Green Coding“ auf, das von der Gesellschaft für Informatik e.V. (GI), der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) Berlin und dem Umwelt-Campus Birkenfeld der Hochschule Trier durchgeführt wurde. Ziel dieses Projekts war es, Konzepte und Empfehlungen für die Verankerung von Green Coding-Ansätzen in der Hochschullehre und als Best Practices in der Wirtschaft zu erarbeiten.
Software, die die Grundlage des Internets bildet, hat einen erheblichen Einfluss auf den Energieverbrauch, die Energieeffizienz und die Nutzungsdauer von Hardware. Trotz ihrer großen Bedeutung fehlen bislang verbindliche Regelungen oder Empfehlungen für nachhaltige Software. In Deutschland existiert zwar die Möglichkeit einer freiwilligen Zertifizierung mit dem „Blauen Engel“, jedoch sind gesetzliche Vorgaben zur Energieeffizienz weder in Europa noch in Deutschland etabliert. Der Blaue Engel für „ressourcen- und energieeffiziente Softwareprodukte“ des Umweltbundesamtes ist ein erster Schritt in die richtige Richtung, da er dokumentiert, dass Software ressourcenschonend und energieeffizient ist und auch auf älterer Hardware betrieben werden kann.
Im Rahmen des Forschungsprojekts „Potentials of Green Coding“ wurde untersucht, welche Möglichkeiten nachhaltige Software-Entwicklung bietet und wie diese an Hochschulen sowie in der Unternehmenspraxis etabliert werden können. Dabei lag der Fokus auf der Identifizierung von Konzepten zur umweltfreundlichen Programmierung von Software sowie bestehenden Ansätzen umweltfreundlicher Softwareentwicklungsprozesse in der Internetbranche. Zudem wurde erforscht, wie diese „Green Coding“-Konzepte erfolgreich in die aktuellen Softwareentwicklungsprozesse und die Curricula von Informatik-Studiengängen integriert werden können.
Projektziele
Unser aktuelles Projekt greift die oben genannten Herausforderungen auf und zielt darauf ab, die Integration von Green Coding zu fördern, indem wir Wissen verbreiten, Standards schaffen und Strategien entwickeln, um eine kohärente Roadmap zur Implementierung von Green Coding-Praktiken zu erstellen.
Projektstruktur
Das Projekt ist in drei miteinander verbundene Teile gegliedert: Advocacy und Standardisierung, Anwendung und Tests sowie Intervention und Training. Im Rahmen von Advocacy und Standardisierung fördern wir den Dialog zwischen Entscheidungsträgern, Branchenführern und Green Coding-Spezialisten zur Entwicklung von Richtlinien. Die Anwendung und Tests konzentrieren sich auf die Evaluierung und Klassifizierung bestehender Kriterien und Zertifizierungen im Hinblick auf ihre Effektivität. Bei der Intervention und Training entwickeln wir praxisnahe Curricula und Schulungsressourcen für Softwareentwickler.
Begleiten Sie uns auf unserem Weg
Relevante Links
Durch die Zusammenarbeit zwischen akademischen Institutionen, Branchenakteuren und politischen Entscheidungsträgern wollen wir Green Coding von einem vielversprechenden Konzept zu einer etablierten Norm in der Softwarebranche transformieren. Gemeinsam können wir den Weg für ein grüneres Internet und eine nachhaltige Zukunft ebnen.
- Special Track Green Coding bei der EnviroInfo 2022
- Special Tracks Green Coding 1 bis 3 EnviroInfo 2023
- Special Track Green Coding bei der EnviroInfo 2024
Rahmendaten
- Projektlaufzeit: 01.10.2024 – 30.09.2026
- Projektleitung: (HTW-Berlin) Prof. Dr. Volker Wohlgemuth
- Kooperationspartner: German Informatics Society, Umwelt-Campus Birkenfeldittelgeber: Internet Society Foundation